ES WAR EINMAL ...
BEI PRENTEN
Diese Gaststätte ist seit Generationen ein starkes Stück Heimat für Rheindahlen.
Alteingesessene Rheindahlener nennen das Haus noch immer „Bei Prenten”.
Dabei sind die Prenten-Zeiten seit über 90 Jahren vorbei. Johann Servatius
Prenten war der erste Wirt Am Beeckerthore, wie die Adresse damals lautete.
Ihm folgten zwei weitere Prentens. Die Zutaten für das erfolgreiche Wirtshaus
blieben über drei Jahrhunderte gleich: gutes Bier aus der Region, eine Speisekarte
mit kleinen Gerichten, Außengastronomie und eine Kegelbahn – die zur
Eröffnung 1866 erst einmal in einem Schuppen im Garten stand. 1905 gab es
den ersten Anbau und damit Platz für eine Kegelbahn im Haus.
Nach Heinrich und Gottfried Prenten folgten weitere Familienmitglieder als
Wirtsleute. Am längsten war Margarete Joeressen, geborene Theißen, die Besitzerin.
Sie betrieb die Gaststätte 36 Jahre lang.
Als der Bus aus Heinsberg noch in der Kall vor dem Jägerhof hielt, gab es einen
besonderen Service für die Gäste. Wenn einer der Gäste mit dem Bus heim
wollte, drückte der Wirt einen Schalter, und draußen ging eine rote Lampe an.
Sie war für den Busfahrer das Signal, auf den Gast zu warten.
Wesentliche Teile des Vereinslebens spielen sich seit Jahrzehnten im Jägerhof
ab. Die Taubenzüchter fanden hier 1926 ihr Stammlokal. Die Karnevalsgesellschaft
Potz op baute hier früher ihre Wagen für den Zug. Die Schützen schossen
aus dem Garten des Jägerhofes auf den Vogel. Die Fußballer feierten Siege
und begossen Niederlagen. Nach der Messe ging es zum Stammtisch in den
Jägerhof. In der Gaststätte wurde Neues aus dem Dorf verbreitet und einsortiert:
„Haste schon jehü-et?” Hier feiern Familie ihre Feste – von der Taufe bis
zum Beerdigungskaffee.
Die Zeiten haben sich gewandelt. Eines ist geblieben:
Seit über 150 Jahren trifft sich Rheindahlen im Jägerhof.